Kück, E: Wörterbuch der Lüneburger Heide (Classic Reprint)

Excerpt from Ein Wörterbuch der Lüneburger Heide

Sprachschatz unbekannter und doch vielleicht, ja wahrscheinlich, keiner wichtiger als aus dem bremisch-verdischen, Kalenberg, der Lüneburger Heide, dem Bardengau, Südoldenburg, Braunschweig, dem nach aus den Kernlanden von Sachsen. Fast alle umliegenden Gebiete haben schon seit langem ein Wörter buch, oder man arbeitet zur Zeit mit Eifer daran: Hamburg, schleswig-holstein, Mecklenburg, die Altmark; im Westen ist wenigstens die nähere Umgegend von Bremen durch das bremisch-niedersäcbsiscbe Wörterbuch aus dem 18. Jahrhundert vertreten. Die Lücke, ,die beim Ausbleiben eines Lüneburger Wörterbuches entstände. Wird besonders schmerzlich empfunden werden, sobald man früher oder später daran geht, auf Grund der für die einzelnen Landschaften vorhandenen Quellen den gesamten niederdeutschen Sprachschatz in einem großen Werk zusammenzufassen.'aber auch die hochdeutsche Sprache hängt eng mit den Volksmundarten zusammen: man denke nur an die stark auf dem heimischen Dialekt beruhende sogenannte Umgangssprache und die vielen fortgesetzt aus den Mundarten in die Schriftsprache übergebenden Wörter! So stößt man denn auch in dem Wörterbuch der Gebrüder Grimm und ihrer Fortsetzer überall auf Stellen, an denen die nieder deutschen Mundarten herangezogen werden, aber höchst selten auf eine Erwähnung des Luneburgischen. Bereits aber ist, obwohl das Grimmsche Wörterbuch erst seinem Ende entgegengeht, der Plan eines deutschen Wörterbuches aufgetaucht, das an Vollständigkeit jenes noch weit übertreffen soll. Es steht außer Zweifel, daß ein Wörterbuch der Heide gleichzeitig auch eine sehr erwünschte Vorarbeit für dieses, wie anzunehmen ist, in ganz besonderem Grade monumentale Werk der deutschen Wissenschaft sein würde.

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