Alltagstraumata: Warum Frauen anders auf belastende Erfahrungen reagieren als Männer

Kein Mensch kann ein Leben ganz frei von Stress, Ängsten und belastenden Erfahrungen führen. Das können kleinere stressbelastete Momente sein, die sich häufen und irgendwann das berühmte Fass zum Überlaufen bringen, oder auch ein einzelnes, einschneidendes Erlebnis, etwa der Verlust eines geliebten Menschen. All diese traumatischen Ereignisse, auch wenn sie schon lange zurück liegen, können immer wieder aufflackern und uns dazu zwingen, die Situationen wieder und wieder zu durchleben. Die US-amerikanische Neurowissenschaftlerin Tracey Shors stellt hier erstmals ihre sogenannte MAP-Methode vor - eine so einfache wie effektive Selbsthilfemethode, deren Abkürzung für "Mental and Physical Training" steht und die sich insbesondere an Frauen richtet. Basierend auf dem Wissen, dass weibliche Gehirne Erinnerungen und Traumata anders abspeichern, macht sich die Kombination aus mentalem und körperlichem Training diese Besonderheit zunutze: Schritt 1 besteht in einer 30-minütigen Meditation, bei der die Aufmerksamkeit gezielt auf etwas gerichtet wird, z.B. auf den eigenen Atem. Direkt anschließend erfolgt Schritt 2, ein ebenfalls 30-minütiges (aerobes) Ausdauertraining, z.B. tanzen oder walken, bei dem man leicht ins Schwitzen kommt. Studienteilnehmerinnen, die das Training zweimal wöchentlich über einen Zeitraum von 8 Wochen durchführten, berichteten über eine Reduktion ihrer depressiven Symptome um 40 Prozent. Indem wir verstehen, wie das Gehirn auf traumatische Ereignisse reagiert, kann die bewährte MAP-Methode uns helfen, diese traumatischen Erfahrungen - egal, ob sie uns massiv im Alltag belasten oder nur in bestimmten Situationen aufflackern - neu zu "verdrahten". So sind Betroffene in der Lage, die dunklen Schatten der Vergangenheit endgültig abzustreifen, um ein unbelastetes Leben im Hier und Jetzt zu führen.